Abenteuer Veröffentlichung

Im Internet oder in der entsprechenden Fachliteratur kann man sich viele Tipps holen, wie man ein Buch am besten veröffentlicht.

Ich werde euch an dieser Stelle mal an meinen Erfahrungen teilhaben lassen.

Der erste und schwierigste Schritt ist es, eine gute Geschichte zu haben und es dann auch zu schaffen, diese in spannende und gut lesbare Worte zu fassen. Und vor allen Dingen das Buch auch zu Ende zu schreiben!

Dann sollte man es möglichst vielen Beta-Lesern geben, offen für Kritik sein und ständig irgendwelche kleinen Fehler korrigieren.

Wenn man dann immer noch von seinem Werk überzeugt ist (und das muss man wirklich sein, wenn es weitergehen soll. Denn es wird nur schätzungsweise jedes 1.000ste Manuskript, welches eingereicht wird, auch veröffentlicht. Und dieses 1.000ste Buch soll doch deins sein, oder?),  kann man sich auf die Suche nach einem Verlag machen. Ich habe mich entschieden, es ohne Agenten zu versuchen. Wenn man im Netz ein wenig stöbert, bekommt man jedenfalls den Eindruck, dass es beinahe so schwer ist einen Agenten zu finden wie einen Verlag.

Ich habe mich also selbst auf die Suche gemacht. Ehrlich gesagt habe ich nicht damit gerechnet, wie zeitaufwendig so etwas sein kann. Ich dachte, ich würde schon irgendwo im Netz eine brauchbare Liste aller in Frage kommenden Verlage finden. Listen gibt es genug, dass war nicht das Problem. Aber was genau suchen diese Verlage? Was genau möchte der Lektor zugesandt bekommen, um sich ein Urteil über das Werk zu bilden?

Sehr hilfreich hat sich hier im Übrigen die hervorragende Website von Andreas Eschbach erwiesen. Super Tipps für Autoren gibt es da. Ich finde es klasse, wenn sich ein so etablierter Autor die Mühe macht, seinen Nachwuchskollegen (oder sogar Konkurrenten?) auf die Sprünge zu helfen und aus dem Nähkästchen plaudert. Vielen Dank dafür!

Ich habe in der Folge unzählige Webseiten besucht und selbst recherchiert. Passt mein Buch  in das Programm? Suchen die überhaupt neue Autoren? Dann habe ich für jeden Verlag meine Unterlagen so aufbereitet, wie es verlangt wurde. Viele Lektoren beklagen sich, was für (aus ihrer Sicht) Schrott ihnen angeboten wird. Und wie schlecht schon alleine die optische Qualität der Manuskripte sei, vom Inhaltlichen ganz zu schweigen. Das sollte mir nicht passieren, mein Manuskript würde bestimmt nicht negativ auffallen.

Meine Mühe im Vorfeld wurde rasch belohnt: Eine erste Zusage erhielt ich bereits zwei Wochen nach dem Einsenden der Zusammenfassung von einem "Druckkostenzuschussverlag". Wobei das Wort "Zuschuss" hier wohl nicht das richtige ist, denn die Summe war so unglaublich hoch, dass man damit wohl das halbe Unternehmen hätte kaufen können. Nachdem ich mich ein bisschen darüber geärgert habe, dass ich das nicht schon im Vorfeld erkannt hatte, bekam ich auch schon die ersten positiven Nachrichten von seriösen Verlagen, die das ganze Manuskript anforderten. Und natürlich die unvermeidliche Menge an Absagen.

Der Verlag, der mir die erste ernste Zusage schickte, war ein ganz junger. Mein Buch sollte erst das zweite sein, das in das Verlagsprogramm aufgenommen wurde. Natürlich habe ich mir so meine Gedanken gemacht, ob es klug sei, bei einem noch nicht im Markt etablierten Verlag zu veröffentlichen. Ich habe zuerst ein längeres Telefonat mit dem Verleger selbst geführt. Der Eindruck war durchaus positiv und die Tatsache, dass ein Existenzgründer immer etwas mehr machen muss, um sich im Markt zu behaupten, empfand ich als Vorteil. Also habe ich zugesagt und wenige Tage später meinen ersten Autorenvertrag unterschrieben.

Später kamen dann tatsächlich noch zwei weitere Zusagen. Eine von einem Druckkostenzuschussverlag, der allerdings bei Weitem nicht die Beträge verlangte wie der oben erwähnte. Im Gegenteil, der Zuschuss war durchaus im Rahmen und im Übrigen auch ganz offen auf der Website angekündigt, die dafür gebotene Leistung erschien mir passend.

Eine weitere Zusage gab es dann tatsächlich noch von einem etablierten Verlag, aber ich bin selbstverständlich bei meinem "Jungverleger" geblieben. Dennoch gebe ich gerne zu, dass ich mich ausreichend gebauchpinselt gefühlt habe.

Jetzt ist alles im Rollen und ich freue mich darauf, bald mein Buch in den Händen zu halten. Ein Vermarktungskonzept ist mit dem Verleger auch bereits abgesprochen und wir hoffen zusammen, dass wir mit "Ebene 17 - Der Untergrund" gute Verkäufe tätigen.